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RETech im Iran - ein Bericht vom Deutsch-Iranischen Workshop zum Transfer von Abfallwirtschaftskonzepten und Technologien

Im Auftrag des Umweltbundesamtes (UBA) veranstaltete adelphi am 25. Februar 2017 einen Workshop mit Leistungspräsentation in Teheran, Iran. Der Workshop wurde gemeinsam von Dr. Masoumeh Ebtekar, Vizepräsidentin des Iran und Leiterin der iranischen Umweltbehörde und Jochen Flasbarth, Staatssekretär im Bundesumweltministerium eröffnet.

Das iranische und das deutsche Umweltministerium haben nun einen Kooperationsvertrag unterzeichnet, der die Zusammenarbeit und den Austausch beider Staaten auf dem Gebiet der Abfallwirtschaft weiter forcieren soll.

In diesem Rahmen hat auch die RETech ihre Mitglieder und ihr Leistungsportfolio vor einem breiten iranischen Publikum aus Politik, Wirtschaft und Forschung präsentiert. Darüber hinaus wurde das konkrete RETech-Projekt in China vorgestellt, das sich mit der strategischen Konzeptionierung und der Behandlung von Siedlungsabfällen mit hohem organisch/biologischen Anteil befasst. Aufgrund der Ähnlichkeit der Abfallqualität in beiden Staaten (Organikanteil im Siedlungsabfall im Iran >70%), kann das RETech-Projekt in China auch als zukünftige Grundlage für ein ähnliches Vorhaben im Iran dienen. Im Anschluss fanden B2B-Treffen statt, bei denen sich deutsche und iranische Unternehmen zu konkreten Projekten austauschen konnten.

Neben dem offiziellen Workshop im Umweltministerium von Iran, gab es an zwei weiteren Tagen begleitende Workshops zum Thema Abfallwirtschaft an der Universität Teheran. An der Universität Teheran gibt es eine Fakultät für Umwelttechnik, an der im Moment knapp 1.000 Studenten einen Master bzw. PhD-Abschluss machen. Auch hier hat sich die RETech als Organisation entsprechend präsentiert. Das Interesse der Studenten an den Workshops war besonders hoch.

An den letzten beiden Tagen fanden Besichtigungen von Anlagen statt: zum einen die Sortieranlage und die Deponie für die Siedlungsabfälle von Teheran, die Waste-to-Energy Anlage von Teheran und am letzten Tag die Behandlung von gefährlichen Abfällen im Chemiepark der National Petroleum Company (NPC) in Bandar-e-Imam im Südwesten des Iran.

Zum Hintergrund der Veranstaltung:

Der Iran hat sich 2016 sowohl wirtschaftlich als auch politisch gegenüber der internationalen Gemeinschaft geöffnet. Nachdem im Januar die internationalen Wirtschafts- und Finanzsanktionen gelockert wurden, zeigten die Parlamentswahlen im Februar, dass die Bevölkerung Präsident Rohanis Kurs der wirtschaftlichen Öffnung mitträgt. Von dieser Dynamik kann auch die iranische Abfallwirtschaft profitieren. Deutsche Abfallwirtschaftsakteure können die im Iran angestoßenen abfallwirtschaftlichen Modernisierungsprozesse mit ihrer Expertise sowie ihren Produkten und Dienstleistungen unterstützen. Dies haben Vertreter iranischer Ministerien, Behörden und Abfallverbände in Gesprächen bestätigt. Die größten Potenziale für zukünftige Kooperationen liegen dabei in den Bereichen Siedlungs- und Industrieabfallmanagement.