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Technische Lösungen

Die technischen Lösungen sind bereits größtenteils vorhanden. Sie müssen nur noch den spezifischen Belangen vor Ort angepasst werden.

Getrennte Erfassung

Die Erfahrungen zeigen, dass die besten Erfolge bei Recycling und Umweltschutz durch die getrennte Erfassung erreicht werden. Wenn Abfälle bereits bei der Entstehung getrennt gehalten und separat von anderen Abfällen erfasst werden, ist dies ein erster Schritt zur Gewinnung von Sekundärrohstoffen. Denn Kunststoffe, Glas, Papier, Metalle, Bioabfälle und mineralische Stoffe können umso besser wieder genutzt werden, je sauberer sie vorliegen.

Das Recycling von Wertstoffen im Abfall kann durch getrennte Erfassung und Sortier- und Trennverfahren erreicht werden. Jedes Ausgangsmaterial benötigt zur hochwertigen Nutzung eigene Verfahren: getrennt gesammeltes Glas z.B. wird sortiert, gereinigt, gebrochen und kann dann in der Glashütte zu neuen Produkten verarbeitet werden. Papier, Kunststoffe und Metalle sind nach Sorten zu sortieren und in Papierfabriken, Kunststoffverarbeitungsanlagen oder Metallhütten zu recyceln. Wesentlich komplexer ist die Aufbereitung bei gemischten Siedlungsabfällen.

Biologische Verwertung und Behandlung

Getrennt erfasste Bio-Abfälle werden biologisch behandelt und sind für die stoffliche Verwertung geeignet. Je nach Zusammensetzung können sie kompostiert oder zur Gewinnung von Biogas in Vergärungsanlagen genutzt werden. Die Gärreste sind nach einer entsprechenden Aufbereitung ebenso wie Kompost z.B. ein wertvolles Bodenverbesserungs- und Düngemittel in Landwirtschaft und Gartenbau. Flüssige Gärreste eignen sich als landwirtschaftlicher Dünger ähnlich der Gülle.

Mechanisch-Biologische Behandlung

Gemischte Restabfälle können außer in Abfallverbrennungsanlagen auch in mechanisch-biologischen Abfallbehandlungsanlagen (MBA) behandelt werden. Mit Hilfe verschiedener Behandlungsstufen werden Wertstoffe (z. B. Metalle) aussortiert und Ersatzbrennstoffe für eine hochwertige energetische Verwertung bereitgestellt.

Waste to Energy

„Waste to Energy“, die energetische Verwertung von Abfällen, erfolgt auf unterschiedliche Weise: Zum einen durch die Erzeugung von Strom und Wärme in Müllverbrennungs- und Ersatzbrennstoff-Heizkraftwerken; zum anderen durch die Mitverbrennung von aufbereiteten Abfällen als Ersatzbrennstoff in industriellen Prozessen – vor allem in Zementwerken und Kohlekraftwerken. Eine weitere energetische Verwertung ist die Nutzung organischer Abfälle zur Erzeugung von Biogas.

Dank der hohen Komplexität der unterschiedlichen Technologien kann es zuweilen schwierig sein, der Waste-to-Energy Diskussion zu folgen. Politische Entscheidungsträger in Entwicklungs- und Schwellenländern insbesondere sind häufig konfrontiert mit internationalen Beratern, die  WtE uneingeschränkt als ultimative Lösung sowohl der Abfall- als auch der Energieprobleme zu lösen. Nichtsdestotrotz unterscheiden sich die Rahmenbedingungen in vielen Entwicklungs- und Schwellenländern signifikant von denen der industrialisierten Länder. Um die Anwendbarkeit und Angemessenheit einer Technologie beurteilen zu können muss das Gesamtbild gesehen werden.

Geordnete Deponien

Geordnete, umweltverträgliche Deponien sind und werden auch langfristig unverzichtbar sein. Sie müssen als ein Bauwerk verstanden werden, das die nicht anderweitig nutzbaren Abfälle sicher gegenüber Boden, Wasser und Luft abschließt und die im Deponiekörper entstehenden Emissionen mindert und/ oder energetisch nutzt (Deponiegas). Deponien können zukünftig vielleicht Rohstofflager sein, wenn Rohstoff- und Energiepreise steigen und heute noch nicht verwertbare Reststoffe zu Rohstoffen werden („landfill mining“).


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