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Behandlung organischer Abfälle in Ostafrika

WasteGui – Leitfaden für städtische und ländliche organische Reststoffe in afrikanischen Ländern am Beispiel Äthiopiens

Das Deutsche Biomasseforschungszentrum gGmbH (DBFZ) führt zusammen mit German RETech Partnership e.V. (RETech) das Projekt „WasteGui – Leitfaden für städtische und ländliche organische Reststoffe in afrikanischen Ländern am Beispiel Äthiopiens“, welches von PREVENT finanziert wird, vom 01.07.2021 bis 30.09.2022 durch.

Link zur PREVENT-Projekthomepage

Der Leitfaden soll eine fundierte Grundlage sein, um Entscheidungsträger über eine Reihe von effizienten technischen Lösungen im Umgang mit organischen Abfällen zu informieren und somit Planern sowie Projektierern eine gute Ausgangsbasis für zukünftige Projektvorhaben zu geben. Die Projektaktivitäten beinhalten neben der Erstellung des Leitfadens, den Aufbau eines starken Netzwerks von Akteuren aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Wirtschaft in Äthiopien und Deutschland, um einen kontinuierlichen Austausch zu gewährleisten. Netzwerk und Leitfaden sollen zu fruchtbaren Kooperationen führen, um Äthiopien auf den Weg zu einer Kreislaufwirtschaft zu bringen.

Ziel

Ziel des Projekts ist die Entwicklung eines rechtlichen, technischen und wirtschaftlichen Leitfadens für den Umgang mit organischen Abfällen als Basisstrategie für Politik, Verwaltung, Forschung und die Privatwirtschaft für ostafrikanische Länder am Beispiel von Äthiopien.

Inhaltlich verfolgt das Projekt hierzu vier Hauptziele:

  • die Evaluierung des Status-Quo im Umgang mit organischen Abfällen,
  • den Aufbau einer fachlich breit aufgestellten Arbeitsgruppe und die Vernetzung mit lokalen Akteuren in Äthiopien,
  • den Vorschlag geeigneter technischer Lösungen
  • den Wissenstransfer zu Entscheidungsträgern und Zielgruppen anhand eines Leitfadens.

Die Bereitstellung und Aufbereitung allgemeiner Informationen über lokal angepasste abfallwirtschaftliche Lösungen auf Basis evaluierter Daten ist der entscheidende erste Schritt, um Äthiopien beim Aufbau einer Kreislaufwirtschaft zu unterstützen. Lokale Entscheidungsträger werden so in die Lage versetzt, geeignete Lösungen für ihre individuellen Bedürfnisse auszuwählen, welche sogar über die Grenzen Äthiopiens hinaus auf andere ostafrikanische Länder mit vergleichbaren lokalen Bedingungen übertragen werden können.

Hintergrund

Deponierung auf offenen Halden in urbanen Räumen oder offene Verbrennung in ländlichen Gebieten sind in Ostafrika gängige Praktiken im Umgang mit häuslichen und auch anderen Abfallströmen. Das Abfallaufkommen in Äthiopien besteht zu 50-70 % aus organischen Materialien, welches zum einen ernsthafte Umweltschäden verursachen kann, zum anderen jedoch eine äußerst wertvolle Ressource darstellt, insofern diese geborgen, behandelt und weiterverarbeitet wird.

Unsachgemäßer Umgang mit organischen Abfällen kann die Produktion von Deponiesickerwasser fördern und so zu einer Verunreinigung des Grund- und Oberflächenwassers führen, was das Wohlbefinden von Menschen, Tier und Natur beeinträchtigt. Zusätzlich fördern unkontrollierte Methan- und Stickoxidemissionen aus offenen Deponien den Treibhauseffekt und verschärfen damit die Auswirkungen der globalen Erwärmung. Daneben gibt es noch viele weitere Probleme durch unsachgemäßen Umgang mit organischen Abfällen, wie z. B. Geruchsbelästigung, gestörte visuelle Wahrnehmung, Gefährdung von Anwohnern durch Rauchgase bei offener Verbrennung etc.

Zu einem resilienten Abfallmanagement gehören unter anderem Behandlungsanlagen, Sammelsysteme, eine funktionierende Verwaltung, die Sicherung von Lebensunterhalt und eine krisensichere Finanzierung. Neben all den verbundenen Risiken und Herausforderungen im Umgang mit organischen Reststoffen bietet diese Abfallfraktion Chancen als wertvolle Ressource genutzt zu werden. Mit entsprechenden Behandlungs- und Trennungskonzepten können aus organischen Abfällen Düngemittel zur Verbesserung der Bodenqualität, elektrische und thermische Energie, sowie Rohstoffe für industrielle Fertigungsprozesse gewonnen werden.

In Deutschland sind bereits verschiedene technische Lösungen für eine nachhaltige Nutzung von organischen Abfällen und Reststoffen sowie Recycling und ein erweitertes Verantwortungs-bewusstsein von Seiten der Hersteller erfolgreich umgesetzt. Dieses Wissen und die technischen Ansätze können weltweit übertragen und an die lokalen und rechtlichen Gegebenheiten angepasst werden. Die große Herausforderung besteht darin, diese Lösungen und Möglichkeiten bei lokalen Akteuren, Entscheidungsträgern und anderen Zielgruppen anzusprechen und zu präsentieren, um eine breite Anwendung zu fördern.

In Kooperation mit:

Gefördert durch:

Das Projekt wird im Rahmen des Call for Solution der Prevent Abfallallianz (GIZ) durchgeführt und durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert.